Kontaktlinsen verstehen

Weiche Kontaktlinsen

Diese Linsenart ist „weich“ und kann sich so der Hornhaut anpassen. Hierdurch ist das Fremdkörpergefühl für den Träger nicht so stark ausgeprägt wie bei den formstabilen Linsen. Gerade für kürzere Tragezeiten sind diese in den meisten Fällen den harten Linsen vorzuziehen.

Silikon-Hydrogellinsen ermöglichen durch eine bessere Sauerstoffzufuhr (im Vergleich zu den einfachen Hydrogellinsen) ein verlängertes Tragen. Der höhere Silikongehalt kann die Sauerstoffdurchlässigkeit steigern, senkt jedoch die Benetzbarkeit und bedingt die erhöhte Affinität zu Lipidablagerungen. Inzwischen sind eine ganze Reihe von Silikon- Hydrogellinsen erhältlich. Davon sind einige für dauerhaftes Tragen (bis zu 30 Tage und Nächte) und andere für verlängertes Tragen (bis zu 6 Tage und Nächte) zugelassen. Aber auch die typische Tageslinse ist heutzutage meistens eine Silikon-Hydrogellinse.

Formstabile, harte Kontaktlinsen

Diese Linsen bleiben in ihrer Form stabil und passen sich nicht der Anatomie der Hornhaut an. Dies ist gerade zu Beginn für den Träger meist etwas unangenehm und benötigt eine gewisse Eingewöhnungszeit. Vorteilhaft ist, dass sich Entzündungsreaktionen seltener zeigen und dass bei bestimmten anatomischen Gegebenheiten der Hornhaut die Sehkraft eines mit harten Kontaktlinsen korrigierten Auges besser sein kann.

In folgenden Fällen können formstabile Linsen die bessere Wahl sein: wenig / stark lipidhaltigen Tränenfilm, Tendenz zu hoher Proteinablagerung, Hornhautastigmatismus und Keratokonus. Außerdem erreicht sie bei hohen Dioptrienwerten eine bessere Sehschärfe und findet bei sehr lange Tragezeiten und Übernachttragen Verwendung. Sie zeichnet sich weiter aus durch ihre Bruchfestigkeit, gerade bei starker Beanspruchung.

Insgesamt ist die formstabile Kontaktlinse für einen längeren Zeitraum nutzbar als die weiche Kontaktlinse!

Spezialkontaktlinsen

Orthokeratologie ist ein Fachausdruck und steht für die kontrollierte Veränderung der Hornhautform durch spezielle formstabile Kontaktlinsen. Sie werden über Nacht eingesetzt und verändern die oberste Hornhautschicht derart, dass am Folgetag das Sehen ohne zusätzliche Sehhilfe möglich ist. Es können geringe und mittlere Kurzsichtigkeiten durch Ortho-K Linsen über Nacht korrigiert werden.

Diese Methodik ist in Deutschland noch relativ neu und kann nur von erfahrenen und qualifizierten Kontaktlinsenanpassern durchgeführt werden, die sich mit dieser Form der Myopiekorrektur intensiv vertraut gemacht haben und über die notwendigen Zertifikate und technische Einrichtung verfügen. Dies, aber auch die Anpassung von weiteren Spezialkontaktlinsen erfolgt in unserem Hause.

Auf die richtige Linse und Pflege kommt’s an

mögliche Folgen bei Nichtbeachtung:
– Bindehautentzündungen
– Gefäßneubildung (Vaskularisation), Blasen (Mikrozysten, Vakuolen), Schwellungen (Ödeme), Rötungen, Streifen und Stippen (Dellen) auf der Hornhaut.

Die Folge der Veränderungen können Narbenbildungen sein, die zu einer dauerhaften Verschlechterung der Sehleistung führen können. Um derartigen Gefahren vorzubeugen sollten alle Kontaktlinsen und das entsprechende Pflegemittel immer individuell je nach den Untersuchungsergebnissen (beispielsweise Beschaffenheit des Tränenfilms) angepasst werden.