Mehrstärken & Gleitsichtgläser

Um im Nah- und Fernbereich Sehschwächen gleichzeitig korrigieren zu können, ist eine Zweistärkenbrille oder eine Gleitsichtbrille nötig.

Zweistärken- bzw. Bifokalbrille und Dreistärken-bzw. Trifokalbrille

Das Glas einer Zweistärken-bzw. Bifokalbrille ist in einen Nah- und einen Fernbereich unterteilt. Dies macht eine scharfe Sicht sowohl in der Nähe als auch in der Ferne möglich. Durch die Trennlinie sind neben dem ästhetischen Aspekt ein paar Nachteile gegeben. Beim Blick von der Ferne zur Nähe erfolgt immer ein Bildsprung, was teilweise auch Doppelbilder zur Folge haben kann. Außerdem erlauben die Gläser nur die Sicht für die Nähe bis ca. 30-40cm und in die Ferne, wobei der Zwischenbereich ausgespart bleibt.

Es gibt aber weiterhin die Möglichkeit eine Dreistärkenbrille, auch Trifokalbrille genannt, zu wählen, um das Problem des fehlenden Zwischenbereichs aus dem Weg zu schaffen. Die Brillenglasart hat ihre Liebhaber, ist preislich gesehen günstiger als beispielsweise eine Gleitsichtbrille. Heutzutage ist sie aber weitgehend durch die für die meisten Menschen bequemere Gleitsichtbrille abgelöst.

Gleitsichtglas

Ein Gleitsichtglas ist durch den gleitenden Übergang von den benötigten Sehstärken für die Ferne bis hin zu denen für die Nähe gekennzeichnet. Somit kann, anders als bei Bi- oder Trifokalgläsern, in jeder Entfernung scharf gesehen werden, was dem natürlichen Sehen am nächsten kommt. Von außen sieht das Gleitsichtglas aus wie ein Einstärkenglas ohne sichtbare Trennlinie. Der Aufbau eines Gleitsichtglases ähnelt dem der Trifokalgläser in Bezug auf die Verteilung der Sehbereiche. Im oberen Bereich des Glases befindet sich die Sehstärke für die Ferne, in der Mitte die für die Zwischenbereiche und im unteren Teil des Glases die Stärken für die Nähe, wobei die Übergänge fließend sind.

Gleitsichtgläser bieten somit zwar zahlreiche Vorteile, es gibt aber auch Nachteile. Aufgrund der zahlreichen Sehstärken, welche in das Glas eingebaut werden, kommt es zu unterschiedlichen Wölbungen im Glas. Hierdurch entstehen unvermeidliche optische Abbildungsfehler, was unscharfe Sehzonen in den Randbereichen des Glases mit sich bringt. Die beste Verträglichkeit wird garantiert, je früher man mit der Variante Gleitsicht beginnt. Sobald also eine Nahkorrektur notwendig ist, sollte man damit beginnen diese Gläser zu tragen. Da zu Beginn der Nahwert meist noch nicht sehr hoch ist, sind auch die unscharfen Bereiche in den Randzonen noch sehr gering.

Beim Blick zur Seite ist es vorteilhaft den Kopf mitzudrehen, um den Blick in die unscharfen Randbereiche des Glases zu vermeiden. Auch wenn Sie auf den Boden schauen möchten, so muss der Kopf mit nach unten gesenkt werden, um nicht durch den Nahbereich zu schauen. Entscheidend ist zudem der Sitz der Gleitsichtbrille. Wir empfehlen daher unseren Kunden, regelmäßig zu uns zu kommen, um den Sitz der Brille prüfen und entsprechend anpassen zu lassen.